Sei bewusst

Bewusstsein ist die einzige Realität

Allgemein

Den Atem zählen

Wenn du meinen Beitrag Wie starte ich mit dem Meditieren gelesen hast und anfängst regelmäßig zu meditieren, wirst du vielleicht feststellen, dass es vorkommt, dass wir von unseren Gedanken weggetragen werden. Ein Gedanke entsteht und dieser ist die Ursache für den nächsten Gedanken und dieser wieder für den nächsten und so weiter. Und schon beobachten wir nicht mehr unsere Gedanken, wir sind plötzlich unsere Gedanken.

Sich dieses Prozesses bewusst zu werden ist gut! Ein häufiges Missverständnis ist, dass wir, wenn wir meditieren, unsere Gedanken stoppen sollen. Dem ist nicht so! Wenn du feststellst, dass du von deinen Gedanken hinfort getragen wirst, Versuche herauszufinden, was der erste Gedanke war und von wo er kam.

Manchmal jedoch dauert es sehr lange, bis wir feststellen, dass wir nicht mehr die Gedanken beobachten sondern Denken.

Hier hilft es uns, einen Anker zu haben, der uns davor bewahrt hinweggetragen zu werden. Ein guter Anker ist unser Atem. Wir haben ihn immer dabei und können ihn auch nicht vergessen. Starte damit deine Atemzüge zu zählen. Entweder du zählst nur dein Ausatmen, nur dein Einatmen oder beides, wie es Dir passt. Zähle 10 Atemzüge und beginne dann wieder von vorn.

Anfangs wird es dir schwerfallen überhaupt bis 10 zu kommen ohne, dass du von einem Gedanken hinfortgetragen wirst. Immer wieder drängen sich Gedanken dazwischen. Das ist auch völlig okay so. Starte einfach wieder von vorn und freue dich wenn du es bis 10 schaffst.

Schaffst du es mehrmals bis 10 ohne längere Unterbrechungen, kannst du deinen Fokus weg vom Zählen der Atemzüge hin zum Atmen selbst lenken. Beobachte wie dein Atem in deinen Körper hinein und hinaus fließt und werde dir der Empfindungen dabei bewusst. Achte entweder auf das Heben und Senken deiner Bauchdecke/deiner Brust oder nimm die Empfindung deines Atems beim Einfließen an deinen Nasenflügeln wahr.

Mit dem Fokus auf unserem Atem gelingt es uns unsere Gedanken immer früher zu bemerken und dadurch immer dichter an den Ursprung dieser Gedanken heranzukommen. Ich benutze gerne das Beispiel einer Mineralwasserflasche. Wenn wir nur oberflächlich schauen scheint es als ob die Gasbläschen in einer Mineralwasserflasche erst erscheinen, wenn sie schon fast an der Oberfläche sind. Schauen wir jedoch genauer hin, sehen wir, dass die Gasbläschen schon viel früher, nur viel kleiner zu sehen sind. Ähnliches gelingt uns mit ein wenig Übungen auch mit unseren Gedanken.

Wenn wir es dann schaffen den ersten Gedanken einer Gedankenkette zu bemerken, fällt uns vielleicht auf, was in uns diesen Gedanken ausgelöst hat. Und hier wird es richtig spannend. Wir fangen an Dinge zu entdecken die uns vorher nicht bewusst waren. Eine spannende Reise zu uns selbst beginnt.

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