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Allgemein

Schwarz oder Weiß – Die Bewertung von Informationen

In der augenblicklichen Diskussion stelle ich mal wieder fest, wie gerne ein Großteil der Menschen die Welt in Schwarz und Weiß einteilt. Und das obwohl die Vergangenheit ja häufig genug zeigt, dass komplexe Ursache/Wirkung Verhältnisse nie nur schwarz oder weiß sind. Es schafft aber natürlich ein Gefühl von Sicherheit wenn wir wissen, wie wir eine Situation einzuschätzen haben und da sind Grautöne nicht sehr hilfreich.

Ich möchte in diesem Artikel anregen, eine Strategie zu entwickeln, die uns hilft, die uns präsentierten Informationen, besser zu beurteilen. Dazu ist es, denke ich, wichtig, sich einige Dinge bewusst zu machen. Wenn wir diese Punkte beständig im Bewusstsein halten, werden wir die Dinge klarer sehen.

1. Das was wir nicht Wissen ist größer als das was wir Wissen.

Wenn wir uns die Geschichte der Wissenschaften anschauen stellen wir fest, dass wir, im laufe der Zeit, immer mehr Wissen über unsere Welt erlangt haben. Und mit dem mehr an Wissen tun sich immer weitere Felder auf, in denen uns unser Unwissen bewusst wird. Je tiefer wir also blicken desto mehr Fragen tun sich auf. Das gilt für jede Naturwissenschaft und auch für die Medizin. Die augenblicklichen Informationen sind also fast immer nur ein Zwischenstand.

2. Die Masse liegt nicht zwingend richtig.

Auch das zeigt uns die Vergangenheit. Bloß weil ein Großteil der Menschen eine bestimmte Meinung vertritt oder bestimmte Informationen verbreitet, heißt das noch nicht, dass diese Informationen richtig sind. Es gab eine Zeit, da war ein Großteil der Menschen davon überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist.

3. Jemand mit einer anderen Weltsicht kann richtig liegen / Jemand mit der gleichen Weltsicht kann falsch liegen.

Wir sollten es vermeiden, uns beim Sammeln und Bewerten von Informationen, zu sehr von unserer Sympathie/Antipathie für eine Gruppe/Person leiten zu lassen. Leute die wir doof finden können richtig liegen und Leute die wir toll finden falsch. So ist es halt.

4. Jeder sollte ständig daran interessiert sein Wissen zu vermehren.

Immer häufiger erleben wir das Andersdenkende verspottet, diffamiert und als Verschwörungstheoretiker abgetan werden. Hier ist eine Gruppe nicht gewillt oder nicht fähig Argumente zu bringen und oder fürchtet sich, dass die einmal erworbene Sicherheit plötzlich nicht mehr Real sein könnte. Jeder von uns sollte bereit sein, sich alle Informationen anzuschauen und gemeinsam nach Fehlern oder Hinweisen zu suchen, um das Wissen zu vertiefen. Ein interessante Plattform um ein Pro/Kontra zusammenzutragen habe ich neulich hier entdeckt: https://www.kialo.com/

5. Die Schlussfolgerungen aus dem Wissen von heute können morgen veraltet sein.

Aufgrund der Tatsache, dass wir immer mehr Wissen ansammeln und immer feinere Messinstrumente und Methoden entwickeln, verändert sich die Basis für unsere Entscheidungen/Schlussfolgerungen. Wir machen in vielen Bereichen die Dinge nicht mehr wie früher und bei manchen Dingen schlagen wir die Hände über dem Kopf zusammen, wie wir soetwas je machen konnten.

6. Zusammen kommen wir voran.

Auch wenn wir gerade am Anfang der Beurteilung einer Situation häufig unterschiedlicher Meinung sind, zeigt sich, dass wir umso schneller eine Situation realistisch durchdringen können, je mehr wir uns aufeinander einlassen und anerkennen, dass jeder von uns Wissens/Interpretations Lücken hat oder Teile zum Puzzle beitragen kann.

7. Unterschiedliche Meinungen dürfen sein.

Unterschiedliche Meinungen ergeben sich häufig aus einem unterschiedlichem Wissenstand. Hier ist jeder gefragt selbstkritisch zu sein und zu beurteilen ob den überhaupt genug Informationen gesichtet worden sind um sachlich zu argumentieren. Auch ergeben sich unterschiedliche Meinungen dadurch, dass jeder von uns etwas andere Prioritäten setzt im Leben und das ist auch völlig in Ordnung.

Jeder von uns lebt in seiner eigenen Welt und hat seine ganz eigene Wahrnehmung der Realität. Dies gilt es auch beim Diskussionspartner zu berücksichtigen. Es geht in einer Diskussion nicht darum, wer am Ende recht behalten hat, sondern darum diese Welt besser zu verstehen, indem wir unsere Erkenntnisse immer weiter vertiefen und einen gesunden Austausch pflegen.

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